Was ist Landschaft?
Eine Landschaft ist ein "großmaßstäblicher, durch vegetative, räumlich und/oder kulturelle Parameter als Einheit erkennbarer Ausschnitt der Eroberfläche. Als Kontinuum basiert sie auf der Wechselwirkung von nichtanthropogenen und anthropogenen Einflüssen." (Stefan Bernard / Philipp Sattler, In: Vor der Tür, 1997, S. 102)
Alexander von Humboldt definierte Landschaft als den "Totalcharakter einer Erdgegend", womit er alle Erscheinungsformen, ob anorganische oder organische, natürliche oder künstliche, einschloss.
Landschaft ist unbegrenzt und gleichförmig. Landschaft hat kein Innen und Außen, kein Davor oder Dahinter und auch kein Zentrum. Untereinander sind Landschaften schwer abgrenzbar; meist gehen sie fliessend ineinander über.
Ein Wandel der Erde und ihrer Landschaften findet seit jeher und überall statt, denn die Erde verändert sich stetig - sei es durch den Einfluss des Windes, des Wassers, des Feuers oder durch den des Menschen.
Der Einfluss des Menschen auf den Wandel der Landschaften wuchs mit seinen technischen Entwicklungen. Seit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert vollzog sich ein immer rascherer, vorher in diesem Ausmaß unbekannter Wandel der Landschaft. Keiner weiss genau in welche Richtung sich diese Veränderungen, die merkliche Spuren in den Landschaften hinterliessen, entwickeln und wie lange sie noch anhalten werden.
Ein durch die Menschen beeinflusster Landschaftswandel findet inzwischen fast überall und in jedem Maßstab statt: Sei es durch die globale Erwärmung, das Ausdünnen der Ozonschicht, die Zunahme von Klimakatastrophen oder den Ausbau von Autobahnen, die Renaturierung von Bergbaugebieten und den Rückbau von Plattenbausiedlungen.
Die Ideen von Landschaften entstehen individuell und abhängig vom Standpunkt des Betrachters "durch die subjektiven Bilder, die jeder in sich trägt; auf diese bezieht er das, was vor seinem Auge erscheint.
Jeder kennt deshalb Landschaft als Spiegel und als Ort des Sich-Selbst-Entdeckens. [...] Landschaft ist das Produkt subjektiver Wahrnehmungen,
sie entsteht in der Wechselwirkung mit den Eindrücken bestimmter konkreter Objekte, die das Interesse des Betrachters wecken.
Landschaftsarchitektur ist die Rekonstruktion dieser Landschaftsvorstellungen und Landschaftsbilder in dem und für den sich ständig
verändernden gesellschaftlichen und physischen Kontext der menschlichen Lebenswelt."
(Daniel Sprenger, In: Vor der Tür, 1997, S. 64)
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