Die Außenpräsenz der Landschaftsarchitektur
"Die Erwartungen einer breiten Öffentlichkeit an die Landschaftsarchitektur sind entsprechend groß, auch wenn sie keineswegs immer in diese Richtung artikuliert werden,
weil es die Profession versäumt hat, den Wert ihrer Arbeit und den Wert von Garten und Landschaft heraus zu stellen." (Hans-Werner Kuhli, In: Garten + Landschaft 05/2004, S. 13)
Bedeutung der Außenpräsenz
Angesichts des zunehmenden Konkurrenzdrucks muss die Landschaftsarchitektur einerseits mehr für sich als eine qualifizierte Dienstleistung werben, was durch das Infragestellen des Werbeverbotes für die freien Berufe untermauert wurde. Eine verstärkte Werbung oder Außenpräsenz könnte der Landschaftsarchitektur helfen ihre Auftragslage zu verbessern und sich auf dem Markt zu etablieren, wenn sie sich klarer von den benachbarten Professionen abgrenzt und ihre Bedeutung und ihre (neuen) Aufgabenfelder aufzeigt.
Auf der anderen Seite besteht ein gesamtgesellschaftliches Interesse an einer qualitativ hochwertigen Baukultur, was das gezielte Auftreten von Planenden und Bauenden nach Außen hin ebenso erforderlich macht.
Constanze Petrow meint in der "Garten + Landschaft" dazu: "Es gibt gute Gründe, im Feuilleton [...] vermehrt den Alltags- und Gebrauchswert des (massenhaft) Gebauten auf den Prüfstand zu setzen. Das jedoch setzt einen gesellschaftlichen Konsens darüber voraus, dass Baukultur als die Gesamtheit der gebauten Umwelt öffentlich verhandelt werden muss." (Constanze Petrow, In: Garten + Landschaft 05/2004) Eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, die die Leute informiert und die persönlichen Bezüge zum Thema aufzeigt, wäre eine wichtige Voraussetzung für öffentliche Diskurse. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man mit einer verstärkten Außenpräsenz, also mit Öffentlichkeitsarbeit, zwei Ziele verfolgen kann: Einmal die Werbung für die Profession und ein andermal die Schaffung einer breiten Basis für öffentliche Diskurse. Außenwahrnehmung von Landschaftsarchitektur
Vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen heißt es lakonisch: "Fragen der Architektur und Baukultur werden bisher nicht ausreichend öffentlich diskutiert."
Ferner meint das Ministerium aber, dass Baukultur, da es alle Bürger betrifft, die meisten auch interessiert - nach einer repräsentativen Umfrage der Initiative Architektur und Baukultur fast Dreiviertel der Bevölkerung und über "80% der Bevölkerung [wünschen] dezidiert, dass Baukultur im gesellschaftlichen Leben der Republik eine hervorragende Bedeutung haben soll!" (BMVBW, In: Baukultur in Deutschland, 2001) Die dürftige Diskussion über Fragen der Baukultur kann also weniger auf fehlendes Interesse von seitens der Öffentlichkeit zurückführen sein, sondern vielmehr auf eine aktuell mangelhaft ausgeprägte Außenpräsenz. Gerne versteckt sich Architektur und auch Landschaftsarchitektur zum Beispiel hinter großformatigen und menschenleeren Hochglanz-Bildbänden mit Nahaufnahmen von Edelstahl-Details, anstatt eine breite öffentliche Diskussion über ihren Berufsstand durch verschiedene Veröffentlichungen und Veranstaltungen zu fördern. Die in den Hochglanz-Büchern transportierte Bildästhetik bestimmt nicht die Qualität von den Räumen. Die Diskrepanz, die zwischen der eigenen Sicht der Profession und der Sicht von Außen auf die Profession herrscht, offenbart sich im alltäglichen Dialog und beispielsweise auch beim Versuch anspruchsvolle zeitgenössische Literatur über Landschaftsarchitektur zu finden: Meist erhält man diese nur in ausgesuchten Fachbuchhandlungen oder auf Bestellung, aber kaum in den Abteilungen gewöhnlicher Buchhandlungen. Ein Grund dafür kann die Selbstverständlichkeit sein, mit der die Menschen die Umgebung wahrnehmen und akzeptieren ohne überhaupt deren Entstehung oder Beeinflussungen zu hinterfragen. Zudem herrscht ein Wirrwarr an Begriffen vor, so dass es erst einmal klar zu stellen gilt, dass Landschaftsarchitektur nicht Gartenbau, Botanik oder Rosenzucht ist. Das Bild der Landschaftsarchitektur in der Öffentlichkeit Bei einer Befragung von Passanten in Berlin im Rahmen der LASKO (Landschaftsarchitektur Studierenden Konferenz) 2004 erhielt man zum Bekanntheitsgrad von Landschaftsarchitektur das Ergebnis, dass nur jeder Zehnte die Gestaltung von Freiräumen dem Berufzweig Landschaftsarchitektur zuordnen konnte. (In: Garten + Landschaft 1/2005, S. 4) Diesem Zehntel wiederum war Landschaftsarchitektur meist durch den Bekanntenkreis bewusst. (Ebd.) Nur die wenigsten kannten Landschaftsarchitektur aus den Medien. "Das Bild von Landschaftsarchitektur in der Öffentlichkeit und deren Berufspraxis divergieren zum Teil erheblich. Noch immer wird Landschaftsarchitektur mit romantisch-antiquierten Vorstellungen verbunden, die um die Fixpunkte Englischer Landschaftspark, Stadtökologie oder Blütenpracht kreisen. [...] Weiterhin sind Landschaftsarchitekten damit konfrontiert, als 'Grünplaner' apostrophiert, mit den 'Laplas' [Landschaftsplanern] in einen Topf geworfen oder als 'Gartenarchitekten' hinter den Blumenzaun zurückgedrängt zu werden. Mitverantwortlich dafür ist ein Verständnisproblem, das mit der Berufsbezeichnung zusammenhängt: Landschaftsarchitektur als eine bauende Disziplin in der und für die Stadt zu vermitteln, erweist sich als schwierig. Als Vertreter einer zahlenmäßig kleinen Profession haben es Landschaftsarchitekten schwer, ein Bild des Berufsstandes zu vermitteln, das allgemein tragfähig und gleichzeitig flexibel genug ist, um auch individuell angemessen interpretiert zu werden." (Stefan Bernard / Philipp Sattler, In: Vor der Tür, 1997, S. 7f.) Für die Öffentlichkeit bedarf es einer eindeutigen und klar umrissenen Berufsbezeichnung. Ein Arzt zum Beispiel ist ein Arzt und ein Architekt ein Architekt. Da kann sich jeder etwas darunter vorstellen - man fragt höchstens noch einmal nach der Spezialisierung. Bei den Landschaftsarchitekten ist es dagegen umgekehrt. Die Meisten verstehen unter Landschaftsarchitektur die Spezialisierung Gärten zu entwerfen (womit wohl nur der kleinere Teil der Landschaftsarchitekten tatsächlich sein Geld verdient). Weniger bekannt ist, dass Landschaftsarchitekten auch außerhalb von Gärten, im gesamten Freiraum, oder, wie die Bezeichnung es eigentlich schon sagt, in der Landschaft tätig sind. Obwohl Landschaftsarchitektur vor der Haustür anfängt und auch in Wald und Wiese nicht endet, ist sie den Wenigsten bewusst. Zwar machen sich die Meisten Gedanken zu dem Baum vor dem Haus, dem Spielplatz in der Nachbarschaft, dem Parkplatzangebot vor der Tür und dem Stadtpark in der Nähe, aber wer diese Alltäglichkeiten plant und entwirft, wissen sie nicht. Das Bild der Landschaftsarchitektur bei benachbarten Professionen "Die Landschaftsarchitektur kämpft um Anerkennung. Diese wird ihr von zwei Seiten verweigert: Einerseits von denen, die - wie sie - für das Grün in der Gesellschaft zuständig gemacht wurden und mit denen sie in Wissenschaft und Praxis in einen Topf geworfen wurde, die Naturschützer und Umweltplaner. Andererseits aber auch von denen, die für das Gegenteil zuständig sind, die Architekten, die die Natur mit Gebäuden zubauen und der Stadt den Vorrang geben. Deshalb profiliert sie sich - eher glücklos - mal so und mal so, je nach kultureller und nationaler Tradition und je nach der des Denkens." (Ulrich Eisel, In: Vor der Tür, 1997, S. 17) Steht die Profession Landschaftsarchitektur zwischen den Fronten? Als ein Generalist unter den planenden Berufen kann sie sich keiner Spezialisierungsrichtung anschließen und sich somit auch nirgendwo oder wenn, dann überall dazugehörig fühlen. Versteht man Landschaftsarchitekten als Generalisten, sitzen sie also zwangsläufig zwischen den Stühlen von Natur-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften und Architektur. Thies Schröders sieht das Dilemma der Landschaftsarchitektur in der permanenten Vermischung der "Stränge Naturwissenschaft und Bild-Kunst ist, die beide für sich ihren Sinn, ihre Bedeutung haben. Die Landschaftsarchitektur versucht jedoch, immer die eine der beiden Orientierungen zugunsten der anderen abzuschaffen", da es "der Anspruch einer gemeinsamen Identität [ist], dem die Landschaftsarchitektur anhängt - vermutlich vermittelt über ihr scheinbar harmonisches Sujet Landschaft". (Thies Schröder, In: Vor der Tür, 1997, S. 39) Eine besondere Kontroverse führt die Landschaftsarchitektur mit der Architektur, bedingt einerseits durch die Verweigerung der Architektur die Landschaftsarchitektur als vollwertige und eigenständige Disziplin anzuerkennen und andererseits aufgrund der teilweisen Überschneidung von Aufgabenfeldern. Es ist die Frage, ob sich Landschaftsarchitektur gegenüber der Architektur und den Stadtplanern klarer abgrenzen sollte, um eindeutige Zuständigkeiten zu erlangen und somit nach Außen hin eine klare Position vertreten zu können oder ob die genannten Professionen veruchen sollten so aufeinander zu zugehen, dass jede ihre Eigenständigkeit innerhalb einer funktionierenden und nicht konkurrierende Kooperation bewahren kann mit dem gemeinsamen Ziel einer ganzheitlichen Planung. Außendarstellung der Landschaftsarchitektur
Das Bundesministerium (BMVBW) sieht eine Hauptaufgabe der planenden und bauenden Berufe darin, die Öffentlichkeit für das Thema Baukultur "zu interessieren und zu qualifizieren, wenn diese den Anspruch auf eine qualitäätvolle, gebaute Umwelt erfüllt haben will." Diese Aufgabe wird teils von den Kammern und Verbänden erfüllt, teils von der öffentlichen Hand und von unabhängigen Institutionen, die sich dezidiert der Vermittlung zwischen Öffentlichkeit und Fachwelt zuwenden.
Es gibt ein Deutsches Architekturmuseum in Frankfurt, in welchem auch Inhalte der Landschaftsarchitektur gezeigt werden, aber an ein Deutsches Landschaftsarchitektur-Museum ist wohl kaum zu denken!? Öffentlichkeitsarbeit der Kammern und Verbände Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen startete 2001 die "Initiative Architektur und Baukultur", um die "öffentliche Diskussion über die Qualität des Planens und Bauens in Deutschland und die Rolle der Architektur-, Stadtplanungs- und Ingenieurleistungen zu bündeln" (Kurt Bodewig, In: Baukultur in Deutschland, 2001, S. 6). Die Architektenkammern und die Berufsverbände, wie zum Beispiel der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA), waren daran aktiv beteiligt. Der BDLA informierte im Rahmen der Initiative über die Potentiale und neuen Aufgaben der Landschaftsarchitektur, über die Funktion und die Bedeutung des Freiraums als einen öffentlichen Raum, über die Verantwortung der Bauherren und über die Rolle der Nachhaltigkeit in der Landschaftsarchitektur (www.bdla.de). Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten ist ein Zusammenschluss von Landschaftsarchitekten, der die berufsständischen Interessen vertritt. Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen ist ein wichtiger Bestandteil der berufspolitischen Arbeit. Der BDLA möchte auf die Kompetenz der Landschaftsarchitekten aufmerksam machen, indem er zum Beispiel vierteljährlich die Verbandszeitschrift "Landschaftsarchitekten" und jährlich das Landschaftsarchitekten-Handbuch herausgibt. Des weiteren lobt der BDLA jährlich den Deutschen LandschaftsArchitektur-Preis aus, veranstaltet er unterschiedliche Feste, Tagungen, Beratungen und Fortbildungen, sowie Reisen zu den Gärten der Welt und die "Gartenwelten" in den einzelnen Bundesländern. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) führt der BDLA die "Gartenrouten" durch, mit dem Ziel unbekannte, versteckte oder vergessene Gärten und Parks in das öffentliche Bewusstsein zu holen und deren Potenziale neu erlebbar zu machen. Ein beliebtes Beispiel sind die "Dresdner Gartenspaziergänge", die als ein Bestandteil der vom BDLA veranstalteten "Gartenwelten" im Rahmen der "Initiative Architektur und Baukultur" stattfanden (www.bdla.de). Die Vermarktung dieser BDLA-Produkte erfolgt durch Auftritte auf Messen und Gartenschauen, im Internet, in der Verbandszeitschrift "Landschaftsarchitekten", im Landschaftsarchitekten-Handbuch oder in speziellen Info- und Servicebroschüren. Ein weiterer berufs- und parteipolitischer Verband ist die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL). Deren Ziel ist es, dass ästhetische, ökologische und landschaftsplanerische Argumente die Politik stärker beeinflussen (www.dggl.org). Die DGGL sieht sich als ein Forum für den Informationsaustausch, sowie für Diskussion und Fortbildungen. Sie mischt sich in das "politische und planerische Geschehen vor Ort ein und bezieht Stellung zu aktuellen Fragen, Diskussionen, Bauvorhaben oder Gesetzen". Die DGGL bringt monatlich die Fachzeitschrift "Garten + Landschaft" und jährlich den "Reiseführer zu privaten und öffentlichen Gärten und Parks in Deutschland" heraus. Ebenso beteiligt sie sich zusammen mit Fachverbänden und dem Bund an unterschiedlichen regionalen Veranstaltungen, wie zum Beispiel im Rahmen der Veranstaltung "Kulturland Brandenburg 2004" mit dem Thema "Landschaft und Gärten". Um auf gelungene Projekte und neue Ideen der Landschaftsarchitektur aufmerksam zu machen, loben Kammern, Verbände, sowie öffentliche und private Institutionen verschiedenste Preise aus. Zur Nachwuchsförderung wird beispielsweise jedes Jahr deutschlandweit vom Land Berlin der Peter-Joseph-LennÈ-Preis im Rahmen eines Ideenwettbewerbs zur Landschaftsarchitektur und zur Landschaftsplanung ausgelobt. Er soll dazu dienen, die berufliche Entwicklung junger Menschen, wie Berufseinsteiger und Studenten, zu unterstützen sowie neue Ideen und Planungsansätze zu fördern. Zur Würdigung gelungener realisierter Projekte wird vom BDLA seit 1993 deutschlandweit und jährlich der Deutsche Landschaftsarchitektur-Preis an Büros vergeben. Die Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur verleiht jährlich ihren Kulturpreis an Personen, die sich bei der Erhaltung, Pflege und Entwicklung hervorragender Kultur- und Denkmallandschaften oder eines einzigartigen gartenkulturellen Erbes verdient gemacht haben. Seit 2002 wird europaweit der "European Landscape Award" von der Fachzeitschrift "TOPOS - European Landscape Magazine" und der Baumschule BRUNS an Landschaftsarchitektur-Büros vergeben, die sich mit Werken im Bereich der Landschaftsarchitektur und Freiraumgestaltung verdient gemacht haben. Der Motorenhersteller Briggs & Stratton lobt seit 2002 in seiner Initiative "Deutschlands schönster Park" einen Wettbewerb aus, der die schönsten öffentlichen Grünanlagen des Landes küren soll, um deren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Diesen Parkwettbewerb gibt es seit 1998 in den U.S.A. und seit 2003 auch in Italien, Schweden und Frankreich. Öffentlichkeitsarbeit der Landschaftsarchitekturbüros Mit zwei Urteilen von 1987 und von 1996 hat das Bundesverfassungsgericht das Werbeverbot für die freien Berufe neu definiert, so dass Werbung nicht mehr vorn vornherein unzulässig ist, sie aber aus Gründen des Gemeinwohls eingeschränkt werden kann. Durch diese Novellierungen und auf Druck der eigenen Mitglieder haben sich die Architektenkammern dem Thema Werbung in den vergangenen Jahren immer mehr geöffnet und schließlich für ihre Mitglieder Leitfäden erstellt, die besagen, dass eine nicht aufdringliche oder "reklamehaft" vergleichende Werbung durchaus möglich ist. Der freie Architekt darf also grundsätzlich für seine Tätigkeit und seine Person werben, allerdings nur in sachlicher Form und so, dass das Werk im Vordergrund steht. Da diese Richtlinien Interpretationsspielräume eröffnen, muss im Einzelfall entschieden werden, was die Grenzen des Erlaubten überschreitet. Ein besonderes Beispiel für Werbung in der Landschaftsarchitektur sind die jährlich im Sommer in Berlin stattfindenden "Temporären Gärten". Sie wurden 1997 von den Berliner Landschaftsarchitekten Daniel Sprenger und Marc Pouzol sowie dem BDLA Berlin-Brandenburg ins Leben gerufen, um "Potenziale im Berliner Stadtraum zu entdecken und sichtbar zu machen, aktuelle Positionen von Landschaftsarchitekten zu verdeutlichen und den öffentlichen Raum als Kommunikationsort über das Fachpublikum hinaus wieder zu entdecken". Der überwiegende Teil der "Inhaber von Landschaftsarchitekturbüros [stehen] meist plan- und ratlos vor der Frage, ob sich PR-Ausgaben rechnen und was überhaupt Werbeausgaben sind. [...] Im Schnitt geben Kleinunternehmer etwa vier Prozent ihres Umsatzes für Marketing aus, was die meisten Werbeexperten als kritische Untergrenze sehen." (Stefan Leppert, In: Garten + Landschaft 07/2001, S. 18) Es sehen fast alle Büroinhaber Öffentlichkeitsarbeit als wichtiges Instrument zur Auftragssicherung an. Oft wird versucht über Wettbewerbe Kundenkontakt zu finden und zu pflegen, auch wenn dies aufgrund des kränkelnden Wettbewerbsmarktes immer mehr abnimmt. Ebenso gewinnt das Internet an Bedeutung, trotz das einige Büroinhaber die Werbewirksamkeit ihrer Homepage bezweifeln und lieber mit Grußkarten und Einladungen zu Veranstaltungen auf sich aufmerksam machen. Die Büros präsentieren sich auch zunehmend in kleineren Beiträgen in Zeitschriften oder in büroeigenen Imagebroschüren. Weitere öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, wie Ausstellungen, eigens organisierte Veranstaltungen, die Präsentation auf Events (Temporäre Gärten) und die Möglichkeiten der Publikationen bleiben Ausnahmen. Sich in geschriebener Form auszudrücken oder eine fachliche Auseinandersetzung mittels Veröffentlichungen zu führen, wird hierzulande nur zögerlich wahrgenommen. Probleme der Außenpräsenz
"Wenn es nicht gelingt, Landschaftsarchitektur als Teil der Baukunst zu vermitteln, werden wir als ewige 'Grünplaner' ein Schattendasein führen und sind im Lokalteil gut aufgehoben." (Constanze Petrow, In: Garten + Landschaft 05/2004, S. 11)
Ein Problem der Außenpräsenz der Landschaftsarchitektur ist, dass sich der genreübergreifende Beruf des Landschaftsarchitekten mit seiner Fülle an Aufgaben nur schwer in ein paar Worten erklären lässt. Ebenso kann es zu Verwechslungen und Kompetenzrangeleien mit anderen Berufsgruppen, wie den Architekten, Stadtplanern, Naturschützern und Landschaftsgärtnern kommen. Auch sorgt eine fehlende einheitliche Berufsbezeichnung zusätzlich für Verwirrung. Bei der Außendarstellung von Landschaftsarchitektur wird zudem auch der Einfachheit halber lieber mit Themen wie Blütenfülle und Gartenidylle geworben anstatt die Vielseitigkeit der Profession zu beleuchten, was einer einseitigen und fachlich mangelhaften Berichterstattung teils auf niedrigem Niveau entspricht und nicht zur Aufklärung beiträgt. Landschaftsarchitektur hat generell das Problem, dass sie, obwohl jeder mit ihr beziehungsweise mit der gebauten Umwelt in Berührung kommt, außerhalb von Fachkreisen kaum oder nur begrenzt wahrgenommen wird. Eigentlich sollte man meinen, dass es ganz einfach ist, sich im Rahmen eines öffentlichen Diskurses mit Landschaftsarchitektur auseinander zu setzen, da jeder Mensch öffentliche Räume kennt und wahrnimmt. Tatsache ist auch, dass die Gestaltung der Umwelt jeden Menschen prägt und Macht auf sein Verhalten und sein Denken ausübt. Es ist aber schwierig diesen Wirkungsprozess dem Einzelnen zu verdeutlichen und ihn für die Wirkung seiner umweltlichen Eindrücke zu sensibilisieren, da Wahrnehmung nicht aktiv, sondern unbewusst abläuft. Die Wahrnehmung von gebauter Umwelt geschieht also als ein beiläufiges Bemerken anstatt mit gespannter Aufmerksamkeit. Bewusstes und kritisches Wahrnehmen der gebaute Umwelt muss erst erlernt werden, so dass es trotz eines tagtäglichen Aufeinandertreffens mit den Werken der Landschaftsarchitektur bei fehlender Öffentlichkeitsarbeit bei einem mangelhaften oder falschen Verständnis von Landschaftsarchitektur bleibt. In punkto Öffentlichkeitsarbeit haben sich die Landschaftsarchitekten bisher ziemlich zurückgehalten oder zurückhalten müssen, sei es aufgrund der fehlenden Positionsbestimmung innerhalb der eigenen Profession, des Werbeverbotes für die freien Berufe, des Desinteresses an Akquise oder Marketing oder aus rein finanziellen Gründen. Aber nicht nur als Basis für einen öffentlichen Diskurs, sondern auch angesichts der weiter schrumpfenden öffentlichen sowie privaten Investitionen und aufgrund der wachsende Anzahl von Entscheidergremien wird eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit dringend erforderlich. --> nach oben siehe auch: www.bdla.de (Öffentlichkeitsarbeit und PR des BDLA) www.bsla.ch (Bund Schweizer Landschaftsarchitekten) www.topos.de (Topos- Fachzeitschrift für Europäische Landschaftsarchitektur) www.garten-landschaft.de (Garten+Landschaft - Fachzeitschrift für Garten- und Landschaftsarchitektur) www.arcguide.de (Internetführer zu Themen der Architektur) dam.inm.de (Deutsches Architekturmuseum Frankfurt) ![]() Start | Galerie Landschaft | Galerie Landschaftsarchitektur | Blog | Literaturliste | Links | Sitemap & Suche | Impressum |